Softwareentwicklung ohne gelernte oder studierte Programmierer - geht das? Oh ja! Schulen Sie Ihre Mitarbeiter zu sogenannten Citizen Developer um. Das müssen Sie dabei unbedingt beachten.
Ins Deutsche übersetzt bedeutet “Citizen Developer” so viel wie “ziviler Entwickler”. Damit ist gemeint, dass theoretisch jeder ohne spezielle Programmierkenntnisse eigene Software-Anwendungen entwickeln kann. Um das möglich zu machen, kommen Low-Code-Tools wie Intrexx oder RPA Tools wie der Citrobot zum Einsatz.
Im Idealfall erfassen und redefinieren Citizen Developer zuerst mit ihren Teams vorhandene Prozesse. Danach setzen sie hauptsächlich über grafische Benutzeroberflächen die gewünschten Applikationen um. Das können Business-Anwendungen sein, die beispielsweise Daten aus verschiedenen Quellen aggregieren oder Prozesse digitalisieren und automatisieren.
Das bedeutet: Dank Low-Code-Plattformen ist es Laien bzw. Nicht-Programmierern möglich, Web-Anwendungen und Apps zu entwickeln. Dafür müssen sie wenig bis gar keine Zeile Programmcode schreiben, was die Realisierung eines Software-Projektes stark vereinfacht.
Durch den Einsatz von Citizen Developer entsteht in Ihrem Unternehmen möglicherweise eine "Schatten-IT". Denn die Nicht-Programmierer, die mit Low Code neue Anwendungen entwickeln, arbeiten oft losgelöst von der eigentlichen IT- oder Development-Abteilung. Das ist einerseits gut, denn derart können die kreativen Laien-Entwickler flott und ohne großartige Konventionen ihre Ideen verfolgen.
Andererseits resultieren daraus (unnötige) Parallelsysteme und Applikationen, die nicht durch die IT-Security-Maßnahmen der IT-Fachabteilung geprüft sind. Deshalb geht beispielsweise Forresterr davon aus, dass 2023 die ersten großen Sicherheitsverletzungen durch Citizen Development verursacht werden könnten.
Seien Sie sich der Nachteile bewusst und steuern Sie aktiv dagegen an. Zum Beispiel so:
Kompetenzen finden
Jeder Mitarbeiter kann dank Low-Code-Plattformen zum Software-Developer werden - dieses Versprechen klingt klasse. Leider entspricht es nicht ganz der Realität. Denn: Nicht jeder Mensch hat das Interesse und die Befähigung, ein Citizen Developer zu werden. Finden Sie deshalb ganz gezielt die Angestellten, die wirklich zu Ihrem Vorhaben passen.
Freiräume schaffen
Auch Zeit ist ein wichtiger Faktor: Jeder, der als Citizen Developer arbeiten soll, muss sich in die Tools einarbeiten und den richtigen Umgang damit erlernen. Bekommen die Interessenten nicht genügend Freiraum, werden sie unzufriedenstellende oder gar keine Ergebnisse produzieren.
Auf die Qualität achten
Denken Sie auch beim Low-Code-Development an die Qualität. Anwendungen, die sich schlecht bedienen lassen oder unrund funktionieren, sorgen für Frust und bremsen die Digitalisierung von Prozessen aus.
IT-Security ist ein “must have”
Ein absolutes No-Go sind Ergebnisse, die Sicherheitslücken aufweisen! Binden Sie bei der Einführung von Low-Code-Tools immer Ihre IT-Abteilung mit ein. Diese hat darauf zu achten, dass die Citizen Developer gemäß der Compliance- und Datenschutz-Vorgaben arbeiten. Zusätzlich ist es ratsam, Kontrollprozesse zu etablieren.
Gleitender Einstieg dank BOT
Citizen Development einzuführen, kann ziemlich zeitaufwendig sein. Möchten Sie einen “sanften” Einstieg haben, können Sie über das BOT-Modell (Build-Operate-Transfer) nachdenken. Hier entwickelt ein externer Dienstleister Ihr gewünschtes Produkt und Ihr Team übernimmt sukzessive den Betrieb und die Verbesserungen.
Können Sie in Ihrem Unternehmen kein Citizen Development etablieren, sollten Sie das Thema nicht ad acta legen. Sie haben weiterhin die Möglichkeit, die Entwicklung auszulagern - zum Beispiel an Dienstleister wie CITRO.
Wir realisieren für Sie maßgeschneiderte Lösungen mit Low-Code-Plattformen. Das hat den Vorteil, dass wir schnell und kosteneffizient zum Ziel kommen. Möchten Sie mehr darüber wissen? Kontaktieren Sie uns ganz unverbindlich.