Von der Idee zur fertigen Anwendung in kürzester Zeit: Wie Low Code Ihre Entwicklungsprozesse deutlich beschleunigt und dabei Kosten spart.
Low Code stellt eine Möglichkeit dar, um Anwendungen wie Online-Tools und Apps mit wenig Programmierkenntnissen zu erstellen. In der Regel werden die Ergebnisse über sogenannte Low-Code-Plattformen im Drag- und Drop-Verfahren entwickelt. Sie müssen dazu nur wenige Zeilen Code schreiben.
Die “Software-Baukästen” sind oft recht einfach gestaltet und funktionieren nach dem LEGO-Prinzip: Einzelne Elemente und Funktionen lassen sich bequem zusammenklicken.
Für die Feinjustierung der Logik oder für die Implementierung spezieller Funktionen ist es nötig, ein wenig zu programmieren. Das Programmieren fällt aber in der Regel recht einfach aus, weswegen man vom “niedrigschwelligen Kodieren” oder eben Low Coding redet.
Wichtig: Der Programmcode, den Sie schreiben, mag zwar “low” wirken, doch die Plattform generiert im Hintergrund aus allen Elementen einen aufwändigen und funktionellen Code. Das heißt, die Ergebnisse können “unter der Haube” sehr kompliziert und leistungsfähig ausfallen!
Die Low-Code-Tools sind eine Hilfe, damit Laien und weniger versierte Programmierer schnell Software-Ergebnisse produzieren können. Derartige Anwender nennt man Citizen Developer.
Die “zivilen Entwickler”, so die deutsche Übersetzung für “Citizen Developer”, setzen regelmäßig IT-Konzepte und -Projekte mit Low-Code-Plattformen um. Sie gehören meist nicht offiziell zu einer Entwicklungsabteilung, sondern sitzen beispielsweise im Marketing oder in einem Kreativteam.
Low-Code-Plattformen werden derzeit von zahlreichen Unternehmen gepusht und mit großen Marketing-Budgets beworben. Doch das Thema ist alles andere als neu.
Die Idee, Software mit wenig Programmierkenntnissen entwickeln zu können, gibt es schon seit ein paar Jahrzehnten. So kam in den 1980er-Jahren das Rapid Application Development (RAD) auf, was dann im Model-Driven Software Development (MDSD) mündete.
Den Begriff “Low Code” brachte Forrester Research in einer Publikation auf, die 2014 erschien. Hierdurch etablierte sich die Bezeichnung für eine Art und Weise, wie Anwendungen mit speziellen Tools und wenig Codezeilen umgesetzt werden können.
Eine radikalere Form des Low Code Developments sind die No-Code-Plattformen. Bei diesen “Baukästen” müssen Sie wirklich keine Programmier- oder Script-Sprache beherrschen. Die Tools funktionieren für die Anwender nur über grafische Benutzeroberflächen, mit denen Sie Ihre gewünschten Ergebnisse modellieren.
Mittlerweile tummeln sich zahlreiche Anbieter im Low-Code-Bereich. Neben namhaften Firmen wie Microsoft, SAP, Oracle und Salesforce haben auch viele kleine Softwareunternehmen eigenen Lösungen im Angebot.
Ein bekannter Anbieter aus Deutschland ist Intrexx. Als zertifizierter Intrexx-Partner setzen wir von CITRO unter anderem auf diese Low-Code-Plattform, um für unsere Kunden schnell und kosteneffizient Kundenportale, Intrants, Personalplanungssoftare und andere digitale Lösungen zu realisieren.
Es gibt mehrere Gründe, warum Unternehmen auf Low-Code-Plattformen setzen. Zum einen eignen sich die Werkzeuge sehr gut, um Software-Ideen und digitale Konzepte mit geringem Aufwand umzusetzen. Möchten Sie ein MVP (Minimum Viable Product), einen Prototypen oder ein POC (Proof of Concept) entwickeln, ist Low Code ein probates Mittel.
Dementsprechend sind Low-Code-Plattformen in Abteilungen, die agil vorgehen, sehr beliebt. Anhand des Ergebnisses lassen sich erste Kundenfeedbacsk einholen und nach der Lean-Startup-Methode weiterentwickeln.
Ein weiterer Grund, der für Low Code spricht, ist der sogenannte “War for Talents” im IT-Bereich: Alleine in Deutschland fehlten 2022 rund 137.000 Fachkräfte. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung wird sich die Lage verschärfen, Entwickler sind und bleiben ein “rares Gut”.
Citizen Developer und Low-Code-Agenturen springen in diese Lücke. Sie realisieren die dringend benötigten Digital-Projekte, ohne dass dafür eine Heerschar an Programmierern benötigt werden.
Die Folge ist eine erhöhte Effizienz und ein größerer Output. Derart lassen sich Projekte wie eine Prozessdigitalisierung ermöglichen, um die digitale Transformation Ihres Unternehmens voranzubringen.
Letztgenannter Punkt ist sehr wichtig: Entstehen Anwendungen durch Citizen Developer, bildet sich eine sogenannte Schatten-IT. Auch diese muss gewartet und abgesichert werden, ansonsten entstehen unter Umständen gefährliche Sicherheitslücken.
Low-Code-Plattformen bieten einige Pluspunkte, von denen digital agierende Unternehmen definitiv profitieren. Doch man sollte auch die Schattenseiten betrachten: Trotz Low Code wird weiterhin ein gewisses Fachwissen im Bereich der Softwareentwicklung benötigt. Ansonsten entstehen die Projekte planlos, sie ufern aus und/oder die Ergebnisse enttäuschen.